Ab in die Waschanlage

14. Juli 2013

Ich weiss wirklich nicht, warum ich dieses Foto aufgenommen hab. Wahrscheinlich war ich müde und hab mir selbst ne Ausrede zusammengestrickt, einfach mal kurz abzusteigen. Jedenfalls ging mir so langsam die Power aus. Zwar war die magische 100km-Schwelle langsam in Sicht, da warteten jedoch noch mindestens 40 weitere und ein schöner Berg, der die Seen von Neuchatel und Genf davon abhält ineinander zu fließen und aus der 3-Seen Tour eine 2 Seen-Tour machen würde. Wär mir aber an dieser Stelle lieber gewesen. – Lechzend nach Energie, Wasser mit Geschmack (Bier) und was zu Essen, kam ich an einem reich bestückten Obststand vorbei. Ich reimte mir zusammen, dass Früchte jetzt genau das seien, nach was es mir so gelüstet, und alle oben aufgeführten Sehnsüchte mehr oder weniger erfüllen würden und kaufte folgedem den Obststand halb leer. Und danach noch einmal. So einen Haufen Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche im Gepäck war ich gerüstet für die nächsten 60km.

Reisnägel auf dem FahrradwegMeinem Vorhaben, noch heute Lausanne zu erreichen, wurde kurz vor erreichen der 100km Marke fast ein jähes Ende gesetzt, als ich durch einen bunten Haufen komischer Etwasse durchgerauscht bin, die jemand aus versehen auf dem Radweg liegen hat lassen. Bei näherem Betrachten entpuppten sie sich als die zu einer Pinnwand gehörigen Reiszwecken, die auf dem Fahrradweg garantiert nichts verloren hatten. Verschwitzt und mit Mücken übersät wie ich war, machte ich Halt, sammelte alle auf und brachte sie Max als Gastgeschenk mit. In meine Reifen hatte sich Gott sei Dank keine verirrt.

WasserschildkröteAn dieser schönen, trinkwasserspendenden Schildkröte machte ich halt und wusch mir das ganze Vieh erst mal vom Körper. Man stelle sich vor ein völlig verschwitzter Toyota-Campervan fährt mit Tempo 80 durch einen Heuschreckenschwarm im Australischen Outback – was dabei herauskommt sieht dann in etwa so aus wie ich. Nur bin ich wie schon gesagt der Bus, Tempo 80 ist wohl eher Tempo 20 und der Heuschreckenschwarm tausende von kleinen Mücken die in bis zu 20m langen Wolken über den Fahrradwegen hängen um im Licht der Abendsonne herumzutollen. Solange bis ich komme und sie an mir kleben bleiben. Bäh! Das ich keine in die Nase gekriegt hab, grenzt an ein Wunder.

Coca Cola Marketing-Gag

Danke Coca Cola, du hast mir eine wertvolle Erfahrung in meinem Leben geschenkt, die ich ohne dich nie erleben hätte dürfen.

So, nun findet auch diese liebevoll gestaltete Colaflasche ihre Erwähnung im Text. Aus irgendeinem Grund ist die schweizerische Cola-Werbeindustrie der Meinung es wäre besonders clever jede Colaflasche mit einem x-beliebigen Namen zu versehen und wirbt mit dem Slogan: Share a Coke with xxx (Name einsetzen) on Facebook! – Wenn ich das richtig verstanden hab, wäre das dann wohl wie mit jemandem anstoßen, sich zuprosten etc. Man müsse dann nicht alleine trinken und könne glücklich sein. Wie dem auch sei: Ich erwische natürlich genau jene Flasche mit meinem Namen drauf (hab das echt erst bemerkt als die Coke schon halb leer war), Proste mir daraufhin selber zu, muss doch alleine trinken und teile es dennoch auf Facebook. So, hab ich jetzt was gewonnen? Ich versteh das nicht…

FelderDer letzte Hügel vor Lausanne, dann bin ich da. Hab dann zu guter letzt mit der Bundesstraße vorlieb genommen, die meinen Weg bergauf auf einmal kreuzte, offensichtlich schon einige Kilometer vor erreichen des Gipfels bergab verlief und frecher weise um den Berg herumführte und ihn an einer Stelle sogar durchtunnelte. Gott sei Dank bin ich gut ausgerüstet mit allerlei Signalleuchten, so konnte ich mich ausnahmsweise auch mal durch nen Tunnel wagen. Was das allerdings für ein Lärm ist, der da drin herrscht? Ohrenbetäubend! Das kann man sich nur schwer vorstellen, wenn man Tunnel zuvor nur aus dem Autos heraus betrachtet hat.

Bilanz des Tages: Abfahrt: 12 Uhr; Ankunft: 21:30 Uhr; Strecke: 145km; Seen: 3; Kirschen: 6; Obststand: komplett; Reisnägel: etwa 10; Wasserverbrauch: gute 5-6 Liter; max. Geschwindigkeit: Unendlich; Landebier: Desperados.

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