Le Festival de la Terre

11. Juni 2016

Festivals gehören ja inzwischen zum festen Repertoire einer meiner jeden Fahrradreisen. Inzwischen tauchen sie einfach so auf – ähnlich einer Paprika am Wegesrand. Ich bemühe mich also allemal noch dazu maximal Eins oder Zwei wirklich einzuplanen. Der Rest würde sich dann schon von selbst ergeben.

So auch das Festival de la Terre in Lausanne. Ob es den Titel „Festival“ verdient, darüber lässt sich sicherlich streiten. Aber schließlich gibt’s heute überall auch die sogenannten Street-Food-Festivals – und damit lässt sich das wahrscheinlich noch am besten vergleichen. In der Schweiz muss man allerdings mit den kulinarischen Genüssen Vorsicht walten lassen. Schnell hat sich da am Straßenimbiss eine ebenso hohe Rechnung aufgetürmt, wie in einem 5-Sterne Restaurant.

Festival de la terre
Was ich mir allerdings nicht nehmen lassen wollte (trotz des ständigen Intervenierens von Max), war, ein paar Flip-Flop Schlappen für schlappe 20 Franken zu erwerben. Max beharrte darauf, dass ich diese auch für nen Fünfer in Spanien bekommen würde. Womit er recht hat. Allerdings ist es schon noch ne ganz schöne Ecke bis Spanien und ich wollte den qualitativ hochwertigen Schlappen aus Naturkautschuk beim besten Willen eine Chance geben. Das Verkaufsargument, ich könne sie auch auf den Kompost werfen, irritierte allerdings ein wenig in Anbetracht der nächsten Campingplatz-Dusche. Was wenn ich mit Schuhen reinginge und ohne wieder herauskomme. Letztendlich überzeugte der praktische Transportbeutel und Max konnte so viel intervenieren wie er nur wollte. Die Dinger waren gekauft.

Blick auf Lausanne

Es war schon eine Zeit lang her, als Max das letzte Mal den Park „Montsonstnochwas“ besucht hatte. Etwas beeindruckt war er sichtlich von dem neu angebrachten Geländer, dass ihm die Sicht auf die Stadt verperrte.

Lausanne

Der Tag nahm seinen Lauf und als es auf dem Festival gerade gemütlich zu werden schien, mussten wir leider schon wieder weiter, waren wir doch bei Emma alias Emanuelle (nicht zu verwechseln mit den frühjugendlichen Fernseheskapaden auf Privatsendern nach Mitternacht) zum Essen eingeladen. Wie, wann und wo? – Das checkte Max noch kurz über Roses Handy ab. Es blieb zwar nicht viel Zeit bis zum Essen, Max wollte jedoch partout nicht den Bus nehmen und so zogen wir des Fußes von dannen. Rose nahm lieber den Bus.

Max und Rose
Irgendwie dauerte an diesem Abend aber alles etwas länger als mir lieb war. Unterwegs kaufte ich noch, wie von Emma bestellt, eine Packung 5 Euro Reis ein (der muss besonders gut schmecken) und irgendwann gegen 11 (!) kreuzten wir dann auch bei ihr vor der Tür auf. Max brachte es in diesem Moment mit einem Satz fertig, dass ich ihm am liebsten an die Gurgel gegangen wär: „Ich hoffe Emma ist auch zu Hause.“ – So sein Wortlaut. Den Vermerk auf das Telefongespräch mit ihr, den ich anbrachte, negierte er. Er negierte ihn dermaßen durchdringend, dass ich mich daraufhin fragen musste, wer um alles in der Welt ihm den Floh ins Ohr gesetzt hatte, ne Packung Reis zu kaufen. – Emma war jedenfalls nicht zu Hause. …kann man ihr es um die Uhrzeit übel nehmen? Wohl kaum.

 

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