Festival-Marathon und andere Experimente

7. August 2013

Festival de la PelouseWer sich einmal ernsthaft vornimmt, mit dem Fahrrad allerlei Festivals in Frankreich und Spanien zu besuchen, neigt leicht zu Übertreibungen. So war es auf dem Garance Reggae Festival nicht nur eins, nein, mit dem Zion Garden sogar gleich zwei Festivals, die ich besuchte. Und so sollte mein Timing auch weitere gehen. Unverhoffterweise bin ich genau zum richtigen Zeitpunkt für das Festival de la Pelouse in Thuir in Ste Marie angekommen. Sehr fein! Ebenfalls ein Festival, das ich die letzten 2 Jahre sehr gerne besucht hab. Es kostet schlappe 5 Euro und besticht vor allem durch seinen lokalen Musikgeschmack. Um aber ehrlich zu sein, allzu viel hab ich von den Bands aufgrund des vielen französischen Palavers nicht mitgekriegt und die einzige Band, die ich irgendwie am Rande wahrgenommen hab, kam aus Paris. Aber so muss das doch auch sein, auf einem Festival. Nur gecampt wurde dieses Jahr aufgrund des jungen Publikums von Jeromes Freundin nicht vor Ort. Man lies sich viel mehr des späteren in ihrer nicht weit entfernten Wohnung nieder.

Schildkröten unter sichMein kleiner Wegbegleiter, eine putzige Plastik-Schildkröte, den mir Julia zwecks nicht allzu grosser Einsamkeit unterwegs mitgegeben hatte, fand am nächsten Morgen auch ein paar Freunde im Terrarium von Dorian und Adrian. – Wirklich faszinierend was passiert, wenn man ’ne Schildkröten-Atrappe zu zwei identischen Schildkröten hineinlegt. Erst mal wird geguckt, dann kommt man sich langsam näher und wahrend die eine Schildkröte die Attrappe mehr oder weniger nur bestaunt, versucht die andere sie mit ihrem Panzer zu boxen und und zu beissen. Das war mal lustig. Gleichzeitig gibt es auch Aufschluss darüber, wie Schildkröten ihre Umwelt wahrnehmen. Wie das kleine Experiment zeigt wohl nicht nur über olfaktorische Reize, sondern primär (so scheint es) über den visuellen Sinn.

Xavier mit MojitoMit Xavier verbrachte ich im Anschluss den einen oder anderen lustigen Abend in den ortsansässigen Bars. Gegen später landeten wir zumeist noch bei meinem ursprünglichen Nachbarn aus Deutschland, Yannick, der mit ca. 8 Kumpels für eine Woche angereist war und das Wort Gastfreundlichkeit hoch zu pflegen wusste. Danke Yannick und Gefolgschaft!

In seinem Garten entdeckte ich auch ein altes Relikt aus meiner Jugend, das mir damals als Dankeschön ein Didgeridoo einbrachte, was heute immer noch in meinem Schlafzimmer zwischen all den anderen Musikinstrumenten zu finden ist: ein Graffiti auf der Gartenmauer mit der Aufschrift: Santa Maria Beach 🙂 (siehe Titelbild)

FlaschensammlungSo, es hat jetzt aufgrund fehlender Internetverbindungen zwar ein paar Tage gedauert, ehe ich die Bilder hochladen konnte. Deshalb sind die Texte auch nicht mehr ganz aktuell. Das heißt, eigentlich sind sie das ja nie besonders, aber seitdem hat sich dann doch eine brandaktuelle Gegebenheit ereignet, die ich euch nicht noch 2 Wochen (bis ich voraussichtlich die Reise durch Spanien aufgearbeitet hab) vorenthalten will: Ziel erreicht! Ankunft in Benicassim am 16.8. um 14:18 Uhr (Der Zug in dem Domi und Tammi saßen, hätte da eigentlich auch ankommen sollen, hatte jedoch ne gute halbe Stunde Verspätung. Ätsch.)

Hier noch ein paar Stats: Gesamtkilometerleistung: 2007 km (HEY! Das Rototom ist exakt 1000km vom Garance Reggae Festival entfernt – fast kaum zu glauben!) Pannen: 0 (bis auf eine kleine Blockade in Alfreds Hinterrad, die sich aber nach kurzer Pause von selbst wieder löste) Stürze: 1 (auf einem kleinen matschigen Trampelpfad in einem Wald im Rheintal zu beginn meiner Reise, als ich im Matsch stecken blieb und dank meiner Fussschlaufen im Stillstand inkl. Rad nach links in den selbigen umkippte) – Eine Bilanz die sich sehen lassen kann. 🙂

So jetzt hat es ja fast einen Monat gedauert. Die Nachträge der Spanien-Etappe während des Rototoms sind aufgrund leichter Koordinations-Schwierigkeiten hinsichtlich der Treffgenauigkeit der richtigen Tasten meiner USB-Tastatur gescheitert. Auf mich ist eben Verlass. Und zu Hause muss man auch erst mal wieder richtig ankommen ehe man so langsam die vergangenen Monate aufarbeiten kann.

meine ElternNun denn. Abfahrt in Ste Marie so etwa am 7. August vielleicht auch etwas später und auf alle Fälle viel zu spät am Nachmittag. Aber was muss man nicht alles erledigen wenn man zwischendurch mal Strom, Internet sowie ’ne Werkstatt hat und zudem die letzten Tage nichts anderes als Rumfaulenzen im Kopf hatte. Meine Eltern hatten mich jedenfalls gut versorgt – das Fleisch viel mir nun nicht mehr ganz von den Knochen. So konnte es gestärkt inkl. ein paar kleiner Energiereserven, die man mir nicht ansah, zu nachmittaglicher Stunde losgehen um die Pyrenäen noch vor Anbruch der Dunkelheit zu überqueren. Ganz schön happig. Aber ich war ends motiviert. Schliesslich winkte mir ein wunderbares Abendessen in der Mühle in der Nähe von Roses.

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