Via Rhona

21. Juni 2016

Tag 10 – Von Saint-Barthélemy-de-Vals bis nach Montélimar

An diesem Tag ging es für mich also die Rhone hinunter. Irgendwie lässt sich das nicht vermeiden, möchte man mal ein paar gute Kilometer gen Süden fahren. Im Gegensatz zum Rheintal bietet einem die Via Rhona (wie sie so schön heißt) allerdings etwas Abwechslung durch Brücken, vielen Brücken. (Dieses mal sogar durchaus befahrbar und nicht gesperrt – sollten sie doch mal gesperrt sein, dann waren sie zumindest für Radfahrer befahrbar.)

Via Rhona
Im Grunde genommen gibt es jetzt auch gar nicht so viel zu erwähnen, bis auf dass ich mich in Valence etwas verfranzte hab um dann doch schlussendlich mit der Hauptstraße Vorlieb zu nehmen.

Via Rhona
Atomkraftwerk
Ach und da war da noch diese tolle Hängebrücke, das Atomkraftwerk zuvor nicht zu vergessen.

Fahrradschleuse
Die französischen Brücken halten immer ein paar Überraschungen parat. Ob Alfred hier durchpassen würde, blieb abzuwarten.

Für den Abend hatte ich mir einen ganz besonderen Campingplatz ausgesucht. Den Camping de l’Ile Blanc. Die Google-Bewertungen waren zwiespältig: rustikal dreckig, herzlich und durch ein junges Team geleitet mit vielen Möglichkeiten für Spaß und Spiel, hieß es da. – Da muss ich hin.

Der Empfang war etwas reserviert und so schlug ich nach einem schnellen, kühlen Bier erst mal mein Nachtlager auf, diesmal mit Hängematte (das Wetter schien zu halten).

Ich hatte mir für diesen Tag vorgenommen, am Abend ein bisschen zu feiern. War doch der 21. Juni der eigentlich Tag der Fete de la Musique und auch der Familienabend vom Vorabend verlangte nach etwas Abwechslung in junger Gesellschaft. Nach einer Dusche gesellte ich mich also auf ein zweites Bier neben das illustre Campingplatz-Team, dass den Feierabend mit Gitarre und Punsch in vollen Zügen genoss. Etwas schüchtern, wie ich bin, wartete ich aber erst mal ab, wie sich das ganze entwickeln würde. – Ein paar Einwürfe meinerseits, wie weit denn Bagnols sur Cèze noch von hier entfernt sei (was zum Gespräch auffordern sollte, vor allem da ich überhaupt nicht vor hatte nach Bagnols zu fahren, sondern mich allenfalls aus statistischen Gründen dafür interessierte) taten nicht ihr übriges. Letztendlich war es eine positive Bemerkung über das Gitarrenspiel der Junggesellen, was es mir ein paar Sekunden später nicht erspart ließ, ebenfalls den einen oder anderen Song zum besten zu geben.

So, dachte ich, das Eis sei nun gebrochen. Doch als alle (inkl. leicht verspätetet der Gitarre) ihren Aufenthaltsort hinter irgendeinen Bretterverschlag wechselten, von woher ich den ganzen Abend nur ständiges Gekichere betrunkener Mädchen hörte (ich wollte da unbedingt hin), blieb ich uneingeladen allein zurück. – Nun denn, so soll es sein. Scheiß drauf, so dachte ich und wollte gerade noch ein Bier bestellen um das etwas unbefriedigende Ende des Abends zu begießen, als mich Charles, der Besitzer des Campingplatzes einerseits auf das Bier und andererseits hinter den Verschlag in die, wie ich behaupten möchte, so genannte VIP Area einlud. Perfekt.

Mittelalter-Festspiele
Die meisten der betrunkenen Mädchen verabschiedeten sich allerdings zu nicht allzu später Stunde. Was blieb waren ein paar gute Gespräche mit Charles, seiner Freundin Charlotte, ein kurzes mittelalterliches Festspiel, die Erkenntnis, dass Charles aus dem ganzen Campingplatz am liebsten eine Kommune machen würde (hatte ich mir schon fast gedacht) und ein bisschen Slackline-Action über dem See by Night.

Slackline
Danke an Charles, Charlotte und der ganzen restlichen Gefolgschaft. Der Abend war genau das, was ich gebraucht hatte. Leider hat es zum Verabschieden am nächsten Tag nicht mehr gereicht, da sich alle in irgendein Gebäude verzogen hatten und ich bei meiner Abfahrt nicht wirklich stören wollte.

3 comments

  1. Comment by Mirna

    Mirna Reply 25. Juni 2016 at 16:44

    Lieber Tobi, ich freue mich sehr zu lesen, dass es dir gut geht und du deine Reise sehr genießt. Ich würde mich nicht wündern, wenn du jeden Tag so tolle Leute triffst. Du hast eine besondere Austrahlung. freut mich, dass du chilaquiles mit KÄSE kochen kannst. 😉 Wenn du wieder da bist gibt es Chokochilli sauße.

  2. Comment by Domme

    Domme Reply 26. Juni 2016 at 11:28

    Ich hab jetzt mal die Zeit gefunden nachzulesen. Ich hoffe mal die dicke Party mit allem drum und dran kommt noch 😉

  3. Comment by Marga Jakel

    Marga Jakel Reply 27. Juni 2016 at 0:09

    Hallo tobi- schicke dir liebe grüße aus weil der stadt. ich lese regelmäßig deine berichte und habe inzwischen meine freude an deinem tobistyl schreibstil.
    bei den letzten bildern konnte ich den
    süden riechen und mit diesem geruch in der nase oder doch eher im kopf werde ich jetzt entspannt einschlafen
    freue mich auf weitere erlebnisse deinerseits
    viele grüße von marga ( ma von domi )

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