Die Reiseküche

Was gehört ins Gepäck? – Der Packlisten-Guide für die Fahrradreise

Im Folgenden möchte ich ein paar Worte zu den Kochutensilien verlieren, die sich auf meiner Reise für eine zweckmäßige Outdoor-Küche bewährt haben.

Wie immer gilt:
Rot = Das kannst du getrost zu Hause lassen.
Gelb = Nimm es nur mit, wenn du dir sicher bist, dass du es wirklich brauchst.
Grün = Wenn du das nicht einpackst, bist du selbst schuld.

1. Ein Gurt
2. Eine Tupperschüssel und der passende Deckel dazu
3. Der Topf und sein Deckel
4. Ein kleines Abtrockenhandtuch
5. Etwas Spülmittel und ein kleiner Schwamm
6. Kocher
7. Allzweck-Gefrierbeutel
8. Ein Schneidebrett
9. Ein Schäler
10. Besteck
11. Der Korkenzieher
12. Das Küchenmesser

1. Ein Gurt

Gurte sind prinzipiell immer als praktisches Reisezubehör zu verstehen. Sie sorgen in Allgemeinen dafür, dass alles irgendwie miteinander verzurrt ist, nichts verloren geht oder herumklappert. Ob nun im speziellen dieser Gurt, den ich einem Trangia-Spirituskocher-Set entnommen hatte, unabdingbar für eine Camping-Reise ist, wage ich zu bezweifeln. Aber er hat gute Dienste geleistet, das grobe Kochgeschirr beisammen zu halten. Deswegen würde ich ihn bestimmt wieder mitnehmen.

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2. Eine Tupperschüssel und der passende Deckel dazu

Vorweg sei festgehalten: Wer zu seiner Tupperschüssel einen falschen Deckel mitnimmt, ist selber schuld und sollte in Bezug auf diese Erkenntnis vielleicht sein gesamtes Reisegepäck nochmal auf die nötige Schlüssigkeit überprüfen.

Ansonsten ist die Tupperware natürlich Goldwert. Denn nicht selten kommt es vor, dass man etwas zu Essen übrig hat und so lässt es sich perfekt für die nächste Mahlzeit aufbewahren. Früchte, die man unterwegs sammelt, lassen sich darin unterbringen. Und wenn man es vorzieht, sein Müsli nicht aus dem Kochtopf zu essen, so findet man mit einer Tupperschüssel auch hier Abhilfe.

Sinnvollerweise passt die Tupperschüssel perfekt in den Kochtopf und alles andere was man sonst noch zum Kochen benötigt in die Tupperschüssel usw. (Der Gurt tut dann sein übriges dazu.)

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3. Der Topf und sein Deckel

Zugegeben, will man sich ernsthaft einer Outdoor-Küche annehmen, so kommt man nur selten um einen Topf herum. Sie gibt in allen erdenklichen Ausführungen: groß, breit, flach, stapelbar, inklusive mehrerer kleiner Baby-Töpfe (ähnlich einer russischen Matrjoschka), aus Aluminium, mit Teflon-Beschichtung, sogar einen mit USB-Anschluss hab ich schon irgendwo gesehen.

Aber trotzdem geht nichts über einen guten, einfachen Edelstahl-Topf: Er ist absolut lebensmittelecht, wenn was festbrennt, krazt man es wieder heraus, auch läuft man keine Gefahr nach jahrelangem Camping-Urlaub, sein Alzheimer-Risiko in die Höhe geschraubt zu haben. Außerdem hält er was aus. Denn fällt er mal runter, macht es „Bong!“ und nicht mehr. Man kann ihn zu Selbstverteidigungszwecken jemandem über den Kopf ziehen, dann macht es ebenfalls „Bong!“. Außerdem sieht er einfach todschick und zeitlos zugleich aus, lässt man ihn einfach an der Seite seines Gepäcks herunterbaumeln. Zwar wiegt er ein bisschen mehr als seine neumodischen Verwandten, aber das macht er mit seiner Robustheit wieder weg.

So, genug gelobt. Ich hab meinen nicht einmal gekauft. Ich hab meinen gefunden!

Im Prinzip tut es also jeder Topf. Die Tupperschüssel und noch ein bisschen mehr Zeug sollten schon reinpassen. Und größer als 1,5 Liter muss er auch nicht wirklich sein. Nur der Deckel (und so ein Deckel ist durchaus praktisch wenn es draußen mal kalt ist …lässt sich aber auch alternativ durch ein Holzbrett ersetzen …nur hat man dann eben kein Holzbrett mehr …oder alles kippt beim Zwiebelschneiden vom Kocher… und …oder …nicht so wichtig) …also der Deckel, der sollte nicht aus Glas sein.

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4. Ein kleines Abtrockenhandtuch

Tut euch selber einen Gefallen und packt irgendeinen Fetzen Stoff ins Gepäck, mit dem ihr euer weniges Geschirr nach dem Abspülen wieder schnell trocken kriegt. So kann man nämlich alles schnell zusammenpacken und nichts fängt an zu müffeln. Einer zügigen Abfahrt steht so nichts mehr im Wege außer ihr selbst.

Tipp am Rande: Verstaut man den Fetzen Stoff z.B. innerhalb der Tupperschüssel und diese innerhalb des Topfes (was Sinn macht, denn so bleibt alles beisammen), hat man zwar trockenes Geschirr aber im schlechtesten Fall ein klatschnasses Abtrockenhandtuch. Sprich, am besten erst irgendwo ans Fahrrad zum Trocknen binden, sonst fängt nämlich das Tuch an zu müffeln und all die Abspülerei war für’n Arsch. – Glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung. Ich hab es vehement im Topf verstaut. Und es hat immer gestunken.

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5. Etwas Spülmittel und ein kleiner Schwamm

Diese beiden Dinge gehen quasi Hand in Hand. Das eine ohne das andere ist nur recht umständlich oder gar nicht zu gebrauchen. Mehr muss man dazu auch gar nicht sagen.

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6. Kocher

Der Gaskocher, den ich unterwegs dabei hatte, ist wohl der kleinste der mir jemals untergekommen ist. Er ist so winzig, man kann ihn dank des mitgelieferten Beutels sogar geschickt unterhalb der Campinggas-Kartusche unterbringen. Damit fällt er weder groß ins Gewicht noch in den all so wertvollen Stauraum. – Wenn da nur nicht die Gaskartusche wäre. Sie ist alles andere als klein und ist sie es doch, ist sie meistens auch schon wieder leer. Wie man es dreht und wendet wird man sich an ihr also ein klein wenig den Kopf zerbrechen müssen. Immerhin lässt sie sich, wenn man es richtig anstellt, geschickt in der Tupperschüssel bzw. im Kochtopf verstauen.

Außer, dass man zum Kochen also noch zusätzlich etwas Gas braucht, gibt es an dem kleinen Kocher eigentlich fast nichts zu auszusetzen. Für den Einsatz schraubt man ihn einfach auf die passende Kartusche, dann steht alles bombenfest (bzw. sollte es im Sinne des Erfinders). Bedingt durch seine kompakte Bauweise (man kann ihn sehr geschickt zusammenklappen) ist ein leichtes Hin- und Herwackeln leider nicht ausgeschlossen. Umfallen tut deswegen noch lange nicht. Allerdings würde ich auch keinen Topf mit einem Fassungsvermögen von mehr als 1 ½ Litern darauf platzieren.

Zusätzlich dazu ließe sich noch anmerken, dass nach kurzer Zeit, aus irgendeinem unerfindlichen Grund heraus, der Gashahn immer noch ein Stück weiter aufgedreht werden muss, als man es am Anfang vermutet hätte. Die Flamme lässt sonst einfach irgendwann nach, bis sie schließlich ganz ausgeht. Hat wohl mit der Ausdehnung des Metalls zu tun, oder so. Wer weiß das schon? Wenn man sich allerdings um sein Essen kümmert und nicht alles sich selbst überlässt, sollte das kein größeres Problem darstellen. Alle anderen nehmen einfach eine handliche Mikrowelle mit.

Nun ist es so, dass so ein Gaskocher ja bei weitem nicht die einzige Möglichkeit darstellt, sich während der Reise sein Essen zuzubereiten. Es gibt geradezu eine Vielzahl an Kochutensilien, die ich hier nun im Kurzen vorstellen möchte:

Allem voran sicherlich der Benzinkocher. – Um ehrlich zu sein, ich habe einen solchen noch nie ausprobiert, geschweige mich an einen herangetraut. Sein großer Vorteil (abseits der ebenfalls meist geringen Größe) ist sicherlich der Punkt, sich während einer Reise (insbesondere abseits der uns geläufigen Versorgungsnetze) nicht den Kopf über den Nachschub an Brennstoff zerbrechen zu müssen. Benzin gibt es überall (noch) und allenfalls die Mindestabnahmemenge an der Tankstelle macht einem einen kleinen Strich durch die Reisekostenrechnung, denn in so einen Benzintank passt meist nicht mehr als ein halber Liter. Aber daran soll es sicherlich nicht scheitern. Der eine oder andere Autofahrer wird einem sicher gegen ein paar Münzen etwas von seinem Sprit abgeben.

Wer nicht gerade oberhalb der Baumgrenze oder in Wüstengebieten unterwegs ist, tut meist auch nicht schlecht daran, sich über den Einsatz eines sogenannten Hobo-Kochers ein paar Gedanken zu machen. Ein Hobo-Kocher ist im Prinzip nichts anderes als der große Bruder eines Esbit-Kochers, zumindest was die Möglichkeit betrifft, die einzelnen Kocher-Elemente geschickt zusammenzufalten. Nur dass statt Esbit-Tabletten eben Holz (kleineres Geäst) zum Einsatz kommt. Das findet sich meistens auch überall. Es rußt vielleicht ein bisschen. Aber kommt schon, das lässt sich auch wieder abwaschen. Außerdem verleiht es eurem Topf diese gewisse Patina. – Wer also wirklich Platz sparen will, kocht mit einem Hobo-Kocher! Und Einheizen kann man mit ihm obendrein.

Der Spirituskocher war vor 10 Jahren auf meiner allerersten längeren Reise das Mittel der Wahl. Ihn kann ich allerdings nicht so recht weiterempfehlen. Denn auch wenn es von z.B. TRANGIA ein paar wirklich praktische Koch-Sets gibt (lassen sich vorzüglich ineinander stapeln) dauert es meistens viel zu lange bis der Kocher seinen Zweck erfüllt hat. Zusätzlich macht ihm allzu leicht der Wind den Gar aus und wer es mit ihm schlussendlich doch durch alle Flughafen-Kontrollen geschafft hat, der wird sich spätestens in fremden Ländereien damit konfrontiert sehen, etwas Brennstoff zu beschaffen. In den USA musste damals Desinfektions-Alkohol herhalten (der rußt nun wirklich ganz gewaltig) und auf Fiji musste man sich den Brennalkohol im Spirituosenladen besorgen, was einige äußerst besorgte Blicke mit sich zog. Zudem sind die Töpfe aus Aluminium.

In diesem Sinne noch kurz ein Wort zu Gaskartuschen. Denn auch wenn in der Gebrauchsanleitung von Kochern eventuell vermerkt ist, dass man in jedem noch so kleinen Supermarkt eine Kartusche dafür bekommen würde, so wird man sehr bald eines besseren belehrt. Im Groben gibt es abseits des „Stech-Rein-Und-Mach-Leer-Prinzips“ (das auf einer Campingreise nun wirklich nicht zu empfehlen ist) zwei Systeme mit denen man sich anfreunden kann: die Ventilkartuschen mit Klicksystem (meistens von Campinggaz) und die Ventilkartuschen mit Schraubgewinde (z.B. von Primus). Das eine passt nicht auf das andere und umgekehrt. Wobei ich aus Erfahrung sagen kann, dass Campinggaz auf dem europäischen Markt ganz klar die stärker vertretene Marke ist. Mein oben beschriebener Gaskocher hat natürlich ein Schraubgewinde, was die Brennstoffsuche meistens nicht gerade einfach gestaltete. Abhilfe kann hier ein Adapter schaffen, mit dem sich verschiedene System adaptieren lassen.

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7. Allzweck-Gefrierbeutel

Die Erfindung des Jahrhunderts! – Wie der Name schon vermuten lässt, sind Allzweck-Gefrierbeutel zu wirklich fast Allem zu gebrauchen. In diesem speziellen Sinne hier: Zur Aufbewahrung von Besteck und Co. oder zur Aufbewahrung von Spülschwamm und Abtrockenhandtuch (so kann es ganz für sich alleine rummüffeln, wenn man es mal wieder nass eingepackt hat).

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8. Ein Schneidebrett

Im Sinne jeglicher Schadensbegrenzung, was Schnittwunden angeht sowie einer stabilen Schärfe des Messers ist man gut beraten ein kleines Schneidebrett mitzunehmen. So macht das Kochen auch mehr Spaß. Wer es ganz spartanisch liebt, kann natürlich auch auf den Deckel der Tupperschüssel ausweichen oder seine Zwiebeln auf der urigen Holzbank kleinhacken, jene, die gerade zum gemütlichen Vesper einlädt. Wer einen Laptop dabei hat, könnte natürlich auch diesen benutzen. – Nur, wer einen Laptop dabei hat, spart sicherlich auch nicht an dem nötigen Schneidebrett.

Ferner gibt es außer der altbewährten Holzbauweise ja auch noch das neumodische Leichtplastik. Alternativ auch praktisch um sich Luft zuzufächeln. Oder das Feuer anzuheizen. Je nachdem. Wie man sieht, ein wahrer Alleskönner. Fast so gut wie ein Gefrierbeutel.

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9. Ein Schäler

Schälen lässt sich damit so gut wie alles: Karotten, Gurken, Pastinaken, Bananen, Sellerie… Aber ob ich ihn wirklich so oft eingesetzt hab, das er sich damit einen definitiven Platz in meinem Gepäck verdiente, wage ich zu bezweifeln. Naja, er hatte, wie es scheint, zumindest einen gewissen Stellenwert inne. Denn als ich meinen ersten Schäler im Zuge der Ereignisse um das Rototom vermutlich verloren bzw. ihn unfreiwillig gegen eine zweite Gabel eingetauscht hatte, lag mir doch einiges daran, mir alsbald einen neuen zu beschaffen …und ihn, wie ich annehme, in seiner Jungfräulichkeit bis zum Ende meiner Reise zu bewahren.

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10. Besteck

Je nachdem, was man so unterwegs ist, lässt es sich mit Sicherheit auf einige seiner Bestandteile runter brechen. Zwei Gabeln braucht man höchstens dann, wenn man mal jemanden zum Essen einlädt. Und ein Messer gilt in Thailand im Allgemeinen als schlechte Tischsitte. In diesem Sinne: An einem Löffel sollte man also nicht sparen.

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11. Der Korkenzieher

Den braucht man! Das ist klar. Vor allem in Spanien. Zwar hab ich schon davon gehört, dass man eine Weinflasche auch mit ordentlichem Schuhwerk und einem Baumstamm aufbekommt. Aber das halte ich für ein Gerücht bzw. möchte es einfach nicht ausprobieren. Schade um den Wein.

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12. Das Küchenmesser

Je nach Größe ersetzt es mit großer Sicherheit nicht das normale Besteck-Messer. Je nach Größe sollte man sich dafür vielleicht auch eine eigene Hülle aus Pappe anfertigen (hier nicht auf dem Bild zu sehen). Eine gewisse Distanz zum Handgepäck sollte man auf Flugreisen für dieses Messer ebenfalls einhalten. Ansonsten spricht nichts gegen ein gutes, solides Küchenmesser. In Kombination mit dem passenden Schneidebrett fühlt man sich während des Schnippelns sogar fast wie zu Hause. Und auch zur Selbstverteidigung könnte man es heranziehen, sollte des nächtens ein Wildschweinrudel den Zeltplatz unsicher machen wollen. Mitunter müsste man dann am nächsten Tag aber über einen größeren Kochtopf nachdenken.

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