Die Utensilien einer Übernachtungsmöglichkeit

Das Campinggepäck für eine Fahrradreise (oder auch Wanderung)

Ein Überblick über All jenes, was man zur Übernachtung in der Natur benötigt. –
Teil 1 meines ultimativen Packlisten-Guides für die Radreise.

Zunächst will ich mich mal den Dingen widmen, die grob gesehen, den meisten Platz im Gepäck beanspruchen, dabei aber auch meist recht zügig untergebracht sind: Zelt, Schlafsack und Co.
In meiner Bewertung der Sinnhaftigkeit derlei Equipments, gehe ich von einer Camping-Radtour aus. Alternativ lässt sich dieses ganze Geraffel und damit jede Menge Gewicht natürlich auch einsparen, sollte man nur in Herbergen oder dergleichen einkehren wollen. Die Ersparnis an Gewicht macht sich dann aber sicherlich irgendwann im Geldbeutel bemerkbar (von den Refugios auf dem Jakobsweg mal abgesehen).

Bitte beachte:
Rot = Das kannst du getrost zu Hause lassen.
Gelb = Nimm es nur mit, wenn du dir sicher bist, dass du es wirklich brauchst.
Grün = Wenn du das nicht einpackst, bist du selbst schuld.

Campingequipment für eine Fahrradreise1. Die Isomatte ‏
2. Das Zelt
3. Der Schlafsack
4. Die Hängematte
5. Das Kopfkissen

1. Die Isomatte

Tjaja, die Isomatte – eine leidige Geschichte. Nimmt man es ernst mit dem Campen, darf sie nicht fehlen. Man braucht sie wie die Luft zum Atmen, möchte man es nachts bequem haben und sich nicht erkälten. Man glaubt es kaum, aber nichts kühlt einen nachts so sehr runter, wie der Boden auf dem man liegt.

Man hat nun die Qual der Wahl: Nimmt man eine sogenannte Thermoluftmatratze mit auf den Weg (wie zum Beispiel ich, siehe Bild) oder entscheidet man sich für die klassische Kunststoff-Isomatte. Beides birgt sein Vor- und Nachteile mit sich:
Kunststoff-Isomatten sind zwar oft leichter als Thermoluftmatratzen, dafür beanspruchen sie auch meist mehr Platz im Gepäck und (sollten sie das nicht tun) sind kaum bequemer sind als ein Bündel Zeitungen. Dafür gehen sie nicht so schnell kaputt, wie so manch eine ihrer neumodischen Kollegen. Um nicht sogar zu sagen: Gar nicht. (Ich befinde mich im Besitz von funktionstüchtigen Isomatten aus den ersten Campingurlaubs-Zeiten meiner Eltern. Und die tun immer noch was sie sollen. Selbst wenn hier und dort ein Fetzen fehlt.)

Thermoluftmatratzen kann man wunderbar klein zusammenrollen. Wobei die bequemeren Exemplare (wie auf dem Bild) auch schon mal einiges an Platz in Anspruch nehmen, sodass sich das Packmaß kaum noch von einer Kunststoff-Isomatte unterscheidet. Dazu muss man sagen, dass die Technik, um eine Thermoluftmatratze nach dem ersten Entrollen wieder auf ihr ursprüngliches Packmaß zusammengerollt zu kriegen, erst noch erfunden werden muss. (Höchstens vielleicht man hat eine Vakuumpumpe im Handgepäck.)

Meine Thermoluftmatratze hat jedenfalls nach knapp 20 Nächten den Geist aufgegeben hat. – Ein dickes Loch klaffte in der seitlichen Naht. Da es mit dem billigen Panzertape, das ich dabei hatte quasi unmöglich war dieses zu reparieren, entschied sich das Ventil noch einen draufzulegen und lies sich fortan nicht mehr richtig schließen. Ich war nun zwar kräftig am Fluchen, aber eines muss man so einer Thermoluftmatratze schon lassen: Auf ihr lässt es sich auch bequem pennen, selbst wenn an ihr nichts mehr so funktioniert, wie es ursprünglich mal gedacht war.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist sicherlich der, dass, solange die Thermoluftmatratze (um dieses komplizierte Wort jetzt hoffentlich zum letzten Mal zu gebrauchen) die Luft hält, man immer gerne noch ein bisschen mehr Luft hineinbläst, um es eben so richtig bequem zu haben. Ich hab zwar diesbezüglich keine schlechten Erfahrungen gemacht (wahrscheinlich ist das Ventil meiner Thermoluftmatratze einfach nicht alt genug dafür geworden), aber zumindest klärt einen Wikipedia über die etwas unhygienische Widrigkeit auf, die Luftmatratze immerzu mit Atemluft zu füllen. Es könnten sich Mikroorganismen ansiedeln. (Ich komme auf dieses Problem nochmal etwas später zu sprechen.)

Noch ein kleiner Tipp: Ich habe es vorgezogen meinen Schlafsack immer in der Isomatte mit einzurollen. Das spart Zeit und tut dem Packmaß auch nichts ab.

Zurück zur Übersicht

2. Das Zelt

Prinzipiell gilt: Das Zelt sollte leicht sein. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bevorzugt man auf Wanderungen oder dergleichen meist ein 1-2 Personen Zelt. Übernachtet man zu zweit darin, darf es auch schon mal etwas größer sein, damit man Platz fürs Gepäck hat. (Dass darf man dann guten Gewissens auf die zweite Personen verteilen, da man sich selbst ja immerhin um den Transport des Schlafplatzes kümmert.) Sollte man in diesem Zusammenhang wirklich Interesse daran haben, ein Zelt für 4 Personen plus Gepäck mitzunehmen (das wär dann wahrscheinlich grob gerechnet ein 6-Personen-Zelt), kann man sich darauf freuen, nun wirklich sein Komplettes Gepäck auf alle 3 Kumpels zu verteilen und sich fortan nur noch um den Transport des Zeltes zu befassen. Diese Variante halte ich allerdings für etwas zwecklos, wenn man nicht gerade einen 8000er besteigen will und auf die Körperwärme seiner Mitstreiter nachts angewiesen ist. Mehr als 2 Personen in einem Zelt unterzubringen macht normalerweise wenig Sinn. Höchstens vielleicht man fährt mit dem Auto in den Campingurlaub.

Lange Rede kurzer Sinn. Der zweite wichtige Aspekt eines Zeltes ist sicherlich der Platzbedarf, den es im Gepäck braucht bzw. wie kompakt man es zusammengepackt kriegt. Ein Wurfzelt ist zwar schnell aufgebaut, allerdings auch so gut wie unmöglich irgendwo am Rucksack oder ähnlichem zu befestigen.

Weitere wichtige Rollen spielen die Auf- und Abbaugeschwindigkeit, die Wasserfestigkeit, die Windsicherheit und meiner Ansicht nach auch, die Möglichkeit, das Zelt ohne Heringe aufstellen zu können. – Wie oft stand ich auf den trockenen Böden spanischer Campingplätze und hab nicht mal ansatzweise einen Kratzer in die Oberfläche hauen können. In solchen Situationen ist es von Vorteil, wenn man ein sogenanntes selbsttragendes Zelt hat. Dieses lässt sich vor Wind und Wetter gefeit nämlich auch einigermaßen sicher aufbauen, indem man sein ganzes Gerümpel in allen 4 Himmelsrichtungen in die Zeltecken schiebt und sich selbst dazwischen legt. Alternativ kann man diese Methode natürlich auch anwenden, wenn man einfach nur faul ist.

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem 2-Mann Zelt von Quechua (Decathlon), dem sogenannten Quickhiker gemacht. Allerdings setzte ich es als 1-Mann Zelt ein, was mir bei 2,7 m² Innenzeltfläche eine Menge Platz für mein Gepäck verschafft. Es erfüllt alle mir wichtigen Kriterien, wiegt allemal 2,7 kg und lässt sich unglaublich kompakt im Gepäck verstauen. Hinzu kommt, dass es extrem günstig ist. Außerdem befindet sich unterhalb der Zeltkuppel eine praktische Ablagefläche, wo man z.B eine Kopflampe hineinlegen kann, um den Innenraum des Zeltes auszuleuchten. Das Innenzelt ist standardmäßig mit dem Außenzelt verbunden, was einen schnellen Auf- und Abbau ermöglicht. (Laut Hersteller ist das Außenzelt aber auch ohne das Innenzelt aufbaubar.) Zu beiden Seiten, links und rechts, hat das Zelt je eine Apsis, die dem Aufbewahren von Gepäck dient und sich bei Bedarf komplett öffnen lässt, um an heißen Tagen für den nötigen Durchzug zu sorgen.

Inzwischen hab ich das Zelt auf drei ausgedehnten Fahrradtouren intensiv eingesetzt und dabei etwa um die 100 mal auf- und wieder abgebaut. Erst bei der 3. Tour hat sich eine Zeltstange verabschiedet und ist beim Aufbau in der Mitte durchgebrochen. (Dazu muss ich sagen, dass ich die besagte Zeltstange allerdings auch kurze Zeit zuvor auf einem Festival zum schwenken einer Flagge zweckentfremdet hatte.) Der Defekt lies sich jedoch leicht mittels des mitgelieferten Zubehörteils reparieren. Leider brach diese Zeltstange während der besagten Tour noch weitere 2 mal. Aber auch dies lies sich meist recht zügig reparieren, selbst wenn die Reparatur-Hülse schon verbaut war. Ohne Werkzeug (sprich Leatherman) und etwas Einfallsreichtum kommt man da allerdings nicht weit. Es ist wohl an der Zeit das Zeltgestänge mal auszuwechseln. Wohlgemerkt nach etwa 100 Einsätzen! Die Ersatz-Stangen lassen sich bequem bei Decathlon nachbestellen. Ansonsten habe ich nur gute Erfahrungen mit dem Zelt gemacht.

Quickhiker-Zelt im Einsatz

Quickhiker-Zelt im Einsatz (2014, Portugal)

Das einzige Problem mit dem Quickhiker-Zelt ist folgendes: In der Variante, wie ich es besitze, ist es nicht mehr zu haben. (Ein wahrlich grundlegendes Problem.) Quechua scheint in den 4 Jahren, während denen ich es im Einsatz hab, aufgehört haben, es zu produzieren. An seine Stelle ist das Quickhiker 2 gerückt. Im Grunde genommen ein sehr ähnliches Zelt, wenn nicht quasi das gleiche. Ein paar Modifikationen scheinen trotzdem vorgenommen worden zu sein: So verfügt das Quickhiker 2 beispielsweise zusätzlich über ein Deckengestänge, was von der Grundidee schon mal nicht schlecht es, da es dem Regen etwas mehr Einhalt gebietet, wenn man die Apsis geöffnet hat. Diese kleine Verbesserung macht das Quickhiker 2 nun um genau 100 g schwerer als seinen Vorgänger. Ich denke darüber lässt sich hinwegsehen

Zurück zur Übersicht

Campingequipment für eine Fahrradreise


3. Der Schlafsack

Wie ich gerade feststellen muss, macht es wirklich nur bedingt Sinn, euch Equipment ans Herz zu legen, welches ich mir vor über 10 Jahren zugelegt hab. – Es wird einfach nicht mehr produziert. Was schade ist, denn die Tatsache, dass ich es heutzutage immer noch benutze, überzeugt eigentlich von seiner Qualität.

Wie dem auch sei, vor etwas über 10 Jahren kaufte ich mir also den sogenannten S5 Ultralight Schlafsack der Marke Quechua (Decathlon). Mit einem überaus kompakten Packmaß und gerade mal knappen 1,3 kg Gewicht überzeugte er damals mit einem Komforttemperaturbereich ab 5° Celsius aufwärts. Der Übergangsbereich wurde mit bis zu 0° und der Extrembereich sogar mit bis zu -15° Celsius angegeben. (Vorsicht! Dieser Bereich nennt sich nicht umsonst Risikobereich!) Diese Angaben hält er heute trotz intensivem Einsatzes und etlichen Schleudergängen in der Waschmaschine immer noch. (Erst kürzlich verbrachte ich in ihm eine angenehme Nacht auf 3200 m Höhe bei etwa 0° Celsius. Nur wieder hinaus wollte ich am nächsten Morgen nicht.)

Es ist sicherlich von Vorteil einen Schlafsack mit auf die Reise zu nehmen, der im Notfall auch extreme Temperaturverhältnisse abdeckt. Natürlich hängt die Temperaturtauglichkeit eines Schlafsackes auch vom eigenen Kälteempfinden ab. Aber das muss schon jeder selbst für sich herausfinden.

Als kleiner Tipp am Rande: Sei es auch noch so kalt, es macht wenig Sinn, sich mit angezogenen Klamotten in den Schlafsack zu legen. Dem Körper wäre es so kaum möglich, sich selbst zu wärmen. Auch wenn es beim Ausziehen noch so kalt sein sollte, die fehlende Wärme findet man im Schlafsack schneller wieder wenn man sich zusammenkuschelt. – „Zusammen Kuscheln“ ist natürlich noch viel schöner. Hier empfiehlt es sich, einen sogenannten koppelbaren Schlafsack zu kaufen, dessen Reisverschluss sich mit dem des Gegenmodells verbinden lässt.
Zusätzlich lohnt es sich bei extremen Temperaturverhältnissen im Schlafsack bestimmt, seine Extremitäten zusätzlich zu schützen: Sprich, Socken (am besten mehrere), evtl. Handschuhe und eine Mütze anziehen. Die restlichen Klamotten wickelt man besser um den Schlafsack oder stopft sie irgendwie mit hinein. (Das hat den Vorteil, dass sie am nächsten Morgen nicht so kalt sind.)

Nachtrag: Wie mir ein aufmerksamer Leser gerade mitteilte, scheint es wohl nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein, ohne Klamotten im Schlafsack zu übernachten (übernommen aus dem Buch „Überleben ums Verrecken“ von Rüdiger Nehberg). Im Gegenteil, mit Klamotten könne man die Temperaturspanne des Schlafsacks sogar noch um ein paar Grad nach unten korrigieren und dadurch Gewicht einsparen. Was nun wirklich angenehmer ist und mehr Sinn macht, muss wohl jeder für sich selbst rausfinden. Nachtrag Ende.

Zurück zur Übersicht

Campingequipment für eine Fahrradreise


4. Die Hängematte

Nun, man kann sich gewiss darüber streiten, ob sie wirklich mit ins Gepäck muss, die Hängematte. Vor allem, sollte man bereits ein Zelt mit sich herumschleppen. Wer allerdings mehrere Monate die Nächte auf einem vergleichsweise harten Zeltboden verbringt, der wird sich ohne Zweifel über etwas Abwechslung freuen. Und umgekehrt ebenso. – Wer kein Zelt mitnehmen möchte und sich trotzdem eine alternative Übernachtungsmöglichkeit zu Herbergen und Co. offen halten will, ist froh, wenn er irgendwo bequem zwischen zwei Bäumen unterkommt. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne auf ein kleines Interview verweisen, das ich Christoph Erkens auf seinem Reiseblog „Jakobsweg-Kuestenweg.com“ gegeben hab. Hier geht es zum Artikel.

Im Prinzip lässt sich die Frage: „Hängematte, Zelt oder doch beides?“ nicht pauschal beantworten. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Ich, für meinen Fall würde das Zelt, einer Hängematte vorziehen (müsste ich mich entscheiden). Auf meinen bisherigen Fahrradtouren war die Hängematte für mich meist nur ein Zuwachs an Komfort. Im Fahrradgepäck fällt sie nicht weiter ins Gewicht und es ist einfach nur schön mal in den Sonnenuntergang zu baumeln.

Ein paarmal habe ich auch in ihr die Nacht verbracht. Die Nachtruhe war im Vergleich zu jener im Zelt allerdings eher durchwachsen. Man wacht meistens öfter auf, als einem lieb ist. Sei es, weil man sich erfolglos versucht umzudrehen, es irgendwoher zieht, die Moskitos nerven oder irgendetwas anderes gerade nicht passt. Auch denke ich, dass es auf Dauer bequemer ist, auf einer ebenen Fläche zu schlafen. Der Rücken wird es einem ebenfalls danken. Nichts desto trotz, bleibt es eine subjektive Entscheidung, ob Hängematte oder nicht. Und sicherlich auch eine des Gepäcks.

Eine Hängematte, die ich euch ob meiner eigenen Erfahrung sicherlich empfehlen kann, ist die sogenannte „Monkey Swing“ Hängematte. Das Hängematten-Set besteht aus einer geschickten Aufhängevorrichtung (mittels zwei stabiler Schlingen), die für die meisten Situationen taugt, sowie einem kleinen, seitlich an der Hängematte angebrachten Beutel, in dem man das ganze Geraffel wunderbar und platzsparend verstauen kann. Wenn man möchte, lässt sich in besagtem Beutel ebenfalls eine Dose Bier, ein Buch, 2 Bananen oder sinnvollerweise auch ein Kopflampe unterbringen, während man in der Hängematte sein Nickerchen hält. So zumindest in der Theorie. In der Praxis hat sich der Beutel (zumindest in meinem Fall) recht schnell von der Hängematte verabschiedet, weil irgendwie die Naht aufgegangen war. Das war aber auch schon das ganze Übel. Bis auf, dass ich fortan kein kühles Bier mehr in der Hängematte abstellen konnte, tat das der eigentlichen Funktion des Beutels – nämlich die Hängematte darin zu verstauen – in keiner Weise etwas ab. Die Hängematte ist zudem bequem groß, trägt bis zu 180 kg (bis zu zwei Personen) und wiegt inklusive Aufhängevorrichtungen gerade mal 700 g. Klar, das da noch Luft nach unten ist. Aber zu dem Preis-Leistungsverhältnis wohl kaum.

Wie ich bei meinen Recherchen recht zügig gemerkt hab, lässt sich das Thema „Hängematte“ schnell auch mal zur Königsdisziplin erklären. Deshalb möchte ich den vielen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang ergeben, gerne einen eigenen Blog-Artikel widmen. Dort werde ich unter anderem die Frage klären, wie sich eine Hängematte auch in weniger gemäßigten Klimazonen komfortabel einsetzen lässt. Außerdem sollen Moskitonetze und Überdachungen unter die Lupe genommen werden. Im Prinzip könnte ich den Artikel auch nennen: Wie baue ich mir aus einer Hängematte ein kleines Zelt? Beziehungsweise: Macht das in Bezug auf das Gesamtgewicht dann überhaupt noch Sinn?
(Sobald ich den Artikel verfasst hab, werde ich an dieser Stelle natürlich einen entsprechenden Link setzen.)

Zurück zur Übersicht

Campingequipment für eine Fahrradreise


5. Das Kopfkissen

Natürlich scheiden sich auch hier die Geister. Während manch Reisender ohne sein geliebtes Kuschelkissen nicht die eigenen vier Wände verlässt, machen es sich andere auf ihrem zusammengeknautschten Pulli bequem.
Auf einer längeren Reise ist es allerdings wahrlich von Vorteil, ein kleines Kissen dabei zu haben. Man schläft besser und es ist eine Wohltat für den Nacken. Welche Optionen es gibt, habe ich hier für euch zusammengefasst:

Ich begnüge mich seit Jahren mit einem schlichten, aufblasbaren Kopfkissen von Quechua. Es kostet quasi nichts, wiegt ebensowenig und ist ultrakompakt im Gepäck verstaubar. Sicherlich ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig und in dieser Hinsicht mit einem normalen Kopfkissen nicht zu vergleichen. Allerdings hat das ja auch niemand erwartet.
Ein Vorteil: Bläst man das Kissen nicht komplett auf, lässt es sich Individuell an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Ein Nachteil: Ein ständiges Aufblasen mittels der eigenen (oder auch irgendeiner anderen) Atemluft kann wegen der erhöhten Luftfeuchtigkeit die Ansiedelung von Mikroorganismen im Kissen begünstigen, was ein paar hygienische Fragen aufwirft. Zwar bin ich nie durch das Aufblasen meines Kissens krank geworden (zumindest nicht bewusst), nach ein paar Jahren Benutzung müffelt es aber schon ganz gewaltig, wenn man mal die Luft rauslässt.

Abhilfe bieten hier sogenannte selbstaufblasende Kissen. Sie sind meist mit ein paar Daunen oder Schaumstofffetzen gefüllt um dies zu gewährleisten. Wie man sich schon denken kann, schaffen es solche Kissen natürlich nicht, sich von selbst komplett aufzublasen. Da müsste man schon wieder mit etwas Lungenvolumen nachhelfen. Aber will man das überhaupt? Normalerweise ist so ein Kissen im komplett aufgeblasenen Zustand eher unbequem als gemütlich. Wer mag, hätte sich dann zwar einen netten Wasserball improvisiert. Aber versucht man wirklich darauf zu schlafen, kommt man sich eher vor, wie die Prinzessin, deren Erbse mal kurz einer erntefrischen Wassermelone Platz gemacht hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: Man kann an solch einem selbstaufblasenden Kissen auch einfach das Ventil öffnen und das Kissen in der Mitte mit den Hände etwas auseinander ziehen. Auf diese Weise bläst sich das Kissen bis zur Hälfte von selbst auf und man erhält ein angenehm weiches Kissen, ohne Luft hinein blasen zu müssen.

Eine interessante Alternative zum aufblasbaren Kissen findet sich auf der Seite von Decathlon. Dort gibt es eine einfache Stoffhülle zu kaufen, in die man je nach Lust und Laune entweder das vorher bereits erwähnte Kissen oder ein paar herumliegende Klamotten stecken kann. Auf diese Weise lässt sich ebenfalls ein bequemes Kissen daraus formen und man spart Gewicht. Ich konnte diese Variante eines Camping-Kissens zwar noch nicht ausprobieren, aber sie überzeugt mich irgendwie. Gleich dem Motto „Warum kompliziert, wenns auch einfach geht?“, lässt sich hier natürlich auch einfach nur ein stinknormaler Kissenbezug (möglichst nicht zu groß) von zu Hause mitnehmen. Abends im Zelt stopft man seinen Pulli und ein paar T-Shirts hinein und fertig ist das Kissen. (Zum besseren Verständnis: Der Überzug sorgt dafür, dass die einzelnen Klamotten auch an Ort und Stelle bleiben und sich nicht, wie sonst üblich, während der Nacht wieder im Zelt verteilen, sodass man morgens allemal mit einer kuscheligen Boxershorts unter dem Kopf aufwacht.)

Nachtrag: Wie mir eine aufmerksame Leserin mitteilte, tut’s der Pulli als Stoffhülle für ein Kopfkissen wohl auch. Einfach andere Klamotten in Pulli reinstopfen, die Ärmel zusammenknoten und fertig ist das Kopfkissen! Super Idee! Nachtrag Ende.

Zurück zur Übersicht

4 comments

  1. Comment by Maik

    Maik Reply 9. Mai 2018 at 9:49

    Hallo, kleiner Tipp um Thermo-LuMas zusammen zu rollen:
    Matte von hinten in Richtung Ventil aufrollen (klar).
    Im zusammengerollten Zustand das Ventil schließen.
    Jetzt die Matte wieder aufrollen, da Ventil zu, kommt keine Luft rein.
    Und jetzt die bereits dünner gewordene Matte nochmals zusammen rollen.
    Sind 2/3 oder 3/4 zusammen gerollt, staut sich die Luft im verbliebenen Bereich. Jetzt das Ventil öffnen und weiter zusammen rollen. So kommt die ganze Luft raus.
    Ventil zu, fertig.

    Und niemals das Reparatur-Set vergessen.
    Und ja bei Thermo-LuMas niemals billig kaufen. Unter 80 Euro ist alles Schrott.
    Therm-a-Rest gibt lebenslange Garantie mit Austausch bei Defekt.

    • Comment by Tobi

      Tobi Reply 9. Mai 2018 at 9:56

      Hallo Maik,
      klasse Idee! Danke für den Tipp 🙂 Werd ich bei meiner nächsten Thermoluftmatratze ohne Loch gleich mal ausprobieren. 😉 Kannst du zufällig ein Reparaturset empfehlen?

  2. Comment by David

    David Reply 25. November 2018 at 21:28

    Danke für den Tipp mit dem Quickhiker-Zelt von Declathon. Ich bin schon seit längerem auf der Suche nach einem Zelt für Solotrips.

    • Comment by Tobi

      Tobi Reply 26. November 2018 at 14:06

      Hallo David. Gern geschehen. 🙂 Wie ich gerade sehe, ist das Zelt inzwischen auch wieder online verfügbar.

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Randnotiz:

Die mit einem Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Das bedeutet, wenn du dich für ein hier beschriebenes Produkt interessierst und es über diesen Link kaufst, erhalte ich eine kleine Provision und freue mich. Und weil ich mich freue, kannst du dich auch freuen. Denn was ist schöner, als einem Menschen Freude zu schenken.
Erwähnenswert ist noch, dass die Konditionen oder der Preis des Produkts für dich immer die gleichen bleiben, egal wo du das Produkt kaufst.

Go top