Jakobsweg auf Abwegen

Camino Francés & Camino Rototom

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Jakobsweg auf Abwegen

Teil 3 – Camino Francés & Camino Rototom

Das Ende der Welt habe ich erreicht. Nun ist es Zeit, seinen Blickwinkel zu ändern und die Reise vom Anfang der Welt aus fortzuführen. – Über den Camino Francés werde ich den Pilgerscharen entgegenfahren, mir die eine oder andere Wegweisung nicht ersparen können und in Logrono schlussendlich auf den Camino Rototom abbiegen, der mich direkt zu einer Woche wilder Feierei auf dem größten Reggaefestival Europas führen wird.

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Galicien

In Galicien hat für mich heute ein neuer Tag begonnen, ein neuer Abschnitt auf meiner Reise. Das Ende der Welt machte ich zu deren Anfang. Mal schauen, wo mich meine Reise hinführt.
Zunächst begebe ich mich auf den Camino Francés, fahre entgegen all der Massen, entegen dem Strom und werde es sicherlich alsbald aufgeben, zu zählen, wie vielen Pilgern ich unterwegs einen „Buen Camino“ wünsche. – Mal ganz abgesehen von denen, die völlig irritiert dreinschauen, sich auf einmal gar nicht mehr so sicher sind, ob sie in die richtige Richtung laufen und meinen, mich mit den Worten „Santiago liege doch dort, wo die Sonne untergehe.“ korrigieren zu müssen.

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Kap Finisterre am MorgenPilgerströme auf dem Camino FrancésMarke "gelber Pfeil"galicische grüne BergePilgern auf Französischschönes Guten-Morgen-Wetter

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Kastilien & León

Die Hochebene von Kastilien & León überraschte mit weitaus mehr als weiten Feldern, trockener, kalter Hitze (ja so etwas gibt es wirklich) und endlosem Flachland. Da waren außerdem noch der unablässliche Gegenwind, den ich jeden Tag regelrecht verfluchte und eine ganz neue Art von Gastfreundlichekit, die man man sonst nur aus den Vampirfilmen von Quentin Tarrantino kennt.

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La Rioja

Aha! – La Rioja bedeutet also nicht „hübscher roter Wein“, der außerdem noch vorzüglich schmeckt. Sondern „Rio Oja“ ein Fluss, der von irgendwo her in den Ebro fließt. – Etwas ernüchternd diese Erkenntnis, die einem Wikipedia da vermittelt. – Ich bleibe beim „hübschen roten Wein, der außerdem noch vorzüglich schmeckt und einem für nen Fünfer im Restaurant serviert wird“.

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la RiojaPokémon-Go für ProfisNavaretteKreuze am WegesrandLogrono

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Navarra

Das spanische Provinz Navarra sollte man sich beim besten Willen mal antun. Vor allem den südlichen Teil. (Wie es weiter im Norden um Pamplona herum aussieht, weiß ich leider nicht.) Irgendwie errinerte es mich landschaftlich etwas an das amerikanische Nevada. Dass sich diese Ähnlichkeit auch im Namen bemerkbar macht ist natürlich sicherlich nur ein Zufall.

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Aragonien

Aufgrund einer gewissen Unpässlichkeit meinerseits und der cleptomanischen Vorliebe für Rasta-Rücksäcke andererseits gibt es von der schönen Landschaft Aragoniens leider so gut wie kein Bildmaterial. – Während der ersten 160 km entlang des Ebro hat man zwar nicht wirklich etwas verpasst, die Landschaft ist größtenteils flach und landwirtschaftlich bzw. industriell geprägt. Die letzten 40 km fährt man jedoch eben genau durch jene wüstenhafte Berglandschaft, wie man sie schon von Navarra her kennt, nur dass sich zusätzlich der Ebro in großen Mäandern durch das Grenzgebirge zu Katalonien gräbt und an seiner breitesten Stelle auch gerne mal als See durchgeht.

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Katalonien

Kurz vor Erreichen des Passes in der Serres de Pándols-Cavalls, passierte ich die Grenze zu Katalonien und fühlte mich sogleich etwas heimisch. Mit einer derat schönen Gebirgslandschaft hatte ich hier jedoch nicht gerechnet. Hohe Berge und tiefe Schluchten, durchzogen von Tümpeln und Flüssen sowie die abstruseste Anzahl von Fußgängertunneln, die mir je irgendwo auf der Welt untergekommen ist. All das (genannt auch Via Verde de Terra Alta) lädt zu einer Bergwanderung am Sonntag Nachmittag ein – und man benötigt noch nicht ein mal ordentliches Schuhwerk.

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Comunidad Valenciana

Da mir auf dem Rototom meine Kamera gestohlen wurde, ist mir eine gute Woche an Bildmaterial verloren gegangen (was wirklich schade ist). Da ich 2013 aber bereits den gleichen Wegabschnitt kurz vor Benicasim bereiste, kann ich mich nun (zumindest grob) aus dem Archiv bedienen. Sicherlich kein Ersatz – aber wie man so schön sagt: In der Not isst der Teufel Fliegen.

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PeniscolaParc Natural de la Serra d'IrtaParc Natural de la Serra d'IrtaParc Natural de la Serra d'IrtaDer Weg zum RototomFahrradweg nach BenicassimBenicassim, Zielgerade

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Rototom Sunsplash

Eines der größten Ziele meiner Reise ist nun erreicht. Zeitlich hatte ich es dermaßen knapp getimed, dass es eigentlich bis kurz vor knapp in den Sternen stand, ob ich rechtzeitig ankommen würde. Nun ist es geschafft, die 4000 km Marke habe ich ebenfalls kurz vor Erreichen des Ziels geknackt. – Na wenn das mal kein Grund zum Feiern ist!

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