Die 1000 km Marke

21. Juli 2013

Am nächsten Tag wurde ich auf der Weiterfahrt am Rhone-Ufer wahrlich Zeuge eines Naturereignisses (für mich). – Ich sah zum ersten mal in meinem Leben einen Biber. Und nicht nur einen, sondern mindestens 5 – kleine und große. Leider war ich mit dem Foto zu langsam, und hatte für den Beitrag nur folgende Optionen: entweder Kanal mit verschwommenem schwimmenden Biber, oder Kanal mit Biber der sich unter einem Baum die Schnauze putzt. – Ich entschied mich für den verschwommenen Biber. Auf dem Bild als bräunlich-graues, verschwommenes, schwimmendes Etwas in der Mitte zu erkennen. Oder eben auch nicht.

Atomkraftwerk RhoneEt voilà, ein fröhliches Atomkraftwerk am Ufer der Rhone – sonst nur aus der Weite von der Autobahn aus zu erkennen und sogar mit moderner Kunst auf einem seiner Kühltürme: ein Kind das mit Urandreiecken spielt – wie narrisch.

gesperrte BrückeDie Franzosen können es nicht lassen, mir mit ihren unpassierbaren Brücken den Weg zu versperren. Dieses mal aufgrund eines Feuerwerks. Ja genau, wegen eines Feuerwerks! Da hab ich auch nicht schlecht gestaunt als mir der Typ das am Eingang der Brücke erklärte. Und ich Depp hatte mich schon gewundert, was wohl die ganzen Pavillons auf der Brücke zu suchen hatten? – Ein schattiges Plätzchen am Sonntag nachmittag zum Grillen? – Wohl kaum. Zu schade dass ich nicht da bleiben konnte um mir das ganze Spektakel anzuschauen, schließlich wollte ich bis zum Abend noch Bagnols erreichen, wo das Reggae Festival stattfand. – Immerhin, die Umleitung führte an einem Obststand am Straßenrand vorbei, nur so, um dem beinahe frutarischen Tag mit fast ausschließlich Nektarinen eben später mit leckeren Aprikosen den Rest zu geben. Aber das war genau das was ich brauchte. Wenn ich doch auch am nächsten Tag aufgrund der spärlichen Ernährung etwas zittrig war.

Abkühlung am WegesrandEine kleine Abkühlung gabs dann kurz vor Pierrelatte, einer Stadt mit einem grossen Felsen in der Mitte. Ich hatte daraufhin aber wirklich gut zu tun, den ganzen Matsch wieder von den Füßen zu bekommen.

SonnenblumenfeldEin Sonnenblumenfeld mal anders herum. Wenn ich mich recht erinnere, richten sich Sonnenblumen doch immer nach der Sonne. Deswegen nennt man sie doch so? Nun, nicht hier. Angezogen von der Strahlung eines zweiten ortsansässigen Atomkraftwerks haben sie wohl ein wenig die Orientierung verloren. Also schnell weg hier. – Wie mir jedoch einige Zeit später ein studierter Rasta-Genetiker, der in genau diesen Feldern seine tägliche Arbeit verrichtet, erklärte, verlören (?) Sonnenblumen wohl beizeiten die Lust ihren Kopf ständig hin und her zu drehen, und das ob gross oder klein. Seltsam, aber so muss es wohl sein.

1000 km MarkeYes! Circa 5 km vor Erreichen meines ersten Zwischenziels, des Garance Reggae Festivals in Bagnols sur Ceze, hab ich die 1000 km Marke geknackt und mein Reifen fast aufgrund einer unachtsam weggeworfenen Bierflasche am Strassenrand geplättet. Für das erste Ziel jedoch eine gute Bilanz (so meine Ansicht). Nach 12 Tagen Fahrradfahrerei nun endlich Zeit sich eine Woche auszuruhen. – Wenn ich nur wüsste…

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